باللغة الألمانية
SAADIAH MUFAREH
Aus dem Arabischen von Leila Chammaa
Hinter den Lidern lasterhafte Trägheit, lasst du die Augen verträumt zufallen,
scherst dich nicht um die Vögel, die beharrlich um deinen Kopf kreisen,
verschließt die Ohren vor jenem unergründlichen Wimmern,
presst die Fäuste fest gegen die Knie
im nächtlichen Gebet.
Du verfliegst wie Nebel
beim wirren Bunt, das sich niedergelassen hat
in dem Spiegel aus torkelndem Staub.
Virtuos
als seiest du in Chemie und Geheimnis der Schöpfung eingeweiht,
wie eine einsame Frau
in Zauber durchwirkten Nächten voll unerreichbarer Träume
mischst du
Silber mit Gold,
Sand mit Wolken,
Wasser mit Honig, Wein und Milch,
Dichtung mit Musik,
das verhaltene Krächzen aus deiner Kehle mit vergessenen Melodien
gespielt auf den Saiten einer zerbrochenen Violine.
Du mischt in Zweifel Gewissheit.
um seine Stimmung zu heben
in nächtlicher Zweisamkeit.
Du webst ihm seine Kleidung,
wäschst ihm das Haar,
salbst ihn mit Wohlgerüchen.
benetzt ihn mit Rosenwasser
zeichnest seine Gesichtszüge mit nacktem Finger nach.
bringst seinen Silberspiegel zum Erstrahlen
flüsterst ihm eines deiner vielen Geheimnisse ins Obr
träufelst kleine Geschichten
in die Leere großer Worte,
schweigst ein wenig
betrachtest ihn vielleicht verstohlen aus den Augenwinlkeln,
wälzt dich ein wenig hin und her.,
entlockst seinen Augen vielleicht jenen flüchtigen Glanz,
lässt dann
überwältigt auf dem Liebeslager, eurem Königreich
das Gedicht seinen Zauber entfalten
für den Dichter, deinen Liebsten.
Du fällst dir selbst ins Wort,
um dich dem aufgeschobenen, süßen Laster hinzugeben.
Du erlangst Vollkommenheit
durch Schreiben, Wort und Schwarz,
durch Laut, Musik und Weiß,
durch seine Stimme,
die heiser dem Tief der Nacht und dem Morgengrauen entsteigt.
Still lauschst du der knisternden Zigarettenglut,
trägst ihm seine schönsten Gedichte vor,
ordnest den Wortdunst
zu Schmetterlingen, die durch das letzte Stück Nacht schwärmen.
Du bemühst dich
ein wenig,
sehr.
Ihr wendet alle Tricks an, die Menschen je erfunden haben.
Du ergreifst die Gelegenheit,
lässt dir einen neuen einfallen.
Er sieht in dir dein Begehren erwachen
und du das seine in ihm.
Der wilden Zügellosigkeit zur Seite
sprießt das Kraut der Unschuld,
blickt einem trägen Morgen entgegen.
der mit Zwei diffusen Träumen beginnt.
Von denen aber ist dir kaum noch etwas in Erinnerung,
nur tiefes Schwarz, eine endlos hohe Steintreppe, ein Seufzer,
ein verfrühtes Gedicht,
ein bitterer Mokka,
leichte Schwermut, die schnell verflogen ist,
kaum dass am Tag weitere Kaffees folgen,
deren Bitterkeit sich zum Abend hin verdichtet
und an der Innenwand der letzten Tasse
unauslöschlich eintätowierte Botschaften hinterlässt.
Aus dem Arabischen von Leila Chammaa
من كتاب:
Wenn ohne Grund die Nacht schön ist : Berliner Anthologie 2009
Paperback German
Edited by Ajda Omrani , Edited by Gregor Pohl , Edited by Ulrich Schreiber